Vor Bastian Pastewkas Stimme gibt es kein Entkommen. Nachdem er in Disneys "Baymax" den titelgebenden Roboter sprach, leiht er auch bei Dreamworks einem der beiden Hauptcharaktere seine Stimme. Dieses Mal wird es außerirdisch.
Twentieth Century Fox
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Eine Filmkritik von Falk Straub
Überirdischer Spaß
Vor Bastian Pastewkas Stimme gibt es kein Entkommen. Nachdem er in Disneys Baymax den titelgebenden Roboter sprach, leiht er auch bei Dreamworks einem der beiden Hauptcharaktere seine Stimme. Dieses Mal wird es außerirdisch.
Auf der Flucht vor seinen Todfeinden landet das leichtgläubige außerirdische Völkchen der Boovs auf der Erde. Ihr Anführer Käpt’n Smek hat den blauen Planeten als neue Heimat auserkoren. Kurzerhand organisieren die kleinen purpurnen Wesen das Leben neu und siedeln die Menschen nach Australien um. Schließlich ist dort genügend Platz. Einzig das Mädchen Tipsy ‚Tip‘ Tucci entkommt ihren tentakelartigen Fängen. Als Tip auf den verstoßenen Boov Oh trifft, bilden sie ein Team wider Willen. Gemeinsam versuchen die beiden Außenseiter ihre Völker vor einer Bedrohung aus dem All zu retten.
Home – Ein smektakulärer Trip beeindruckt durch seinen Einfallsreichtum. Je nach Stimmung wechseln die purpurnen Außerirdischen die Farbe – werden grün, wenn sie lügen oder rot, wenn sie wütend sind. Wenn sich die Boovs nicht auf dem Boden fortbewegen, dann schweben sie in kleinen runden Blasen durch die Lüfte. Da es dort schneller vorwärts geht, macht Oh auch Tips Auto flugfähig. Auf ihrer Reise kommen die beiden an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei. Denn die Boovs haben Bauwerke wie die Freiheitsstatue, das Opernhaus von Sydney oder den Eiffelturm einfach samt ein paar Metern Erde aus dem Boden gehoben und in die Lüfte versetzt. Wie nicht fertig umgetopfte Pflanzen hängen diese nun am Himmel.
Das ist nicht nur ein Riesenspaß, sondern in 3D auch ein spektakulärer Anblick. Wie sich die dritte Dimension in Home überhaupt sehen lassen kann. Wenn etwa eine Kamerafahrt aus dem Rechner in einer einzigen Einstellung eine Häuserfassade erklimmt und sich anschließend durch mehrere Zimmer hinweg ihren Weg in Tips Versteck bahnt, ist das ein gelungenes Stilmittel, das animierte 3D-Filme viel zu selten nutzen. Und wenn die Spitze des umgekippten Eiffelturms weit in den Kinosaal ragt, zeigt Home, was mit dieser Technik alles möglich ist.
Abseits aller technischer Spielerei ist Regisseur Tim Johnson ein berührender Kinderfilm gelungen – ein bisschen Abenteuer, ein wenig Buddy-Movie und eine große Portion Coming-of-Age. Auf ihrer Reise entdecken die beiden Außenseiter die Bedeutung eines Zuhauses und Oh, was das Menschsein ausmacht: Dass es kein Fehler ist, Fehler zu begehen. Der kleine Außerirdische wächst den Zuschauern nicht nur rasend schnell ans Herz, sondern ist mit seinem verqueren Satzbau und seiner Unkenntnis der menschlichen Gepflogenheiten auch für die meisten Lacher zuständig. Gegenstände wie Footbälle, Grills und Staubsauger werden von den Boovs munter zweckentfremdet. Herrlicher Slapstick.
Einzige Wermutstropfen bleiben die etwas zu dick aufgetragenen Songs von Rihanna, die im englischen Original Tip spricht, und die deutsche Synchronisation von Oh. Rihannas Musik trägt nicht wirklich zur Handlung bei, wirkt eher plakativ werbend denn emotional unterstützend. Bastian Pastewka macht seine Sache als Ohs deutsche Stimme wie immer gut. Im Original spricht Jim Parsons, hierzulande vor allem durch seine Rolle als Sheldon Cooper in The Big Bang Theory bekannt, den kleinen Außerirdischen. Zu gern hätte man auch dessen Synchronsprecher Gerrit Schmidt-Foß gehört. Wie wunderbar das gepasst hätte, zeigt der deutsche Trailer, den noch Schmidt-Foß eingesprochen hat.
Vor Bastian Pastewkas Stimme gibt es kein Entkommen. Nachdem er in Disneys „Baymax“ den titelgebenden Roboter sprach, leiht er auch bei Dreamworks einem der beiden Hauptcharaktere seine Stimme. Dieses Mal wird es außerirdisch.
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